22. Dezember 2019

Eine ganz heiße Nummer

von Andrea Sixt

Regie: Dani Allnoch, Michi Brem, Julia Mach, Julia Follner

Heisse-Nummer-Plakat-Web

Da hatten unsere Damen von der Regie wohl den richtigen Riecher: Recht kurzfristig wurde klar, dass der geplante Herbst-Krimi wegen längerer Erkrankung nicht umsetzbar ist, da zogen die Vier – noch in der Arbeit mit dem vorangegangenen Theaterstück – die „Heiße Nummer“ aus dem Ärmel.
Die Zuschauer waren aufgrund des gerade veröffentlichten zweiten Teils im Kino ganz wild auf den ersten Teil im Theater, so dass sich schon am ersten Kartenverkaufstag die ersten ausverkauften Vorstellungen erahnen ließen.

Die Grundzüge der Handlung sind schnell umrissen:
Die drei Mädels vom Dorfkramer haben ein Problem. Es schließt der größte Arbeitgeber des Ortes, der Kramerladen bekommt keinen Kredit mehr und die letzten Kunden bleiben aus. In ihrer Not kommen sie auf die Idee eine Sexhotline zu betreiben. Zunächst verschämt und unbeholfen, gehen sie nach und nach selbstbewusster heran, merken dass es Geld zu verdienen gibt und das Ganze eigentlich ein rechter Spaß ist. Dass die Gaudi manchmoi a Loch hat, zeigt sich allmählich, als bei Kunden Gefühle mit ins Spiel kommen und als sich Dorfratschn und Pfarrer einmischen und alles auffliegt.

Alle Beteiligten spielten autentisch und mit überzeugender Freude, das Publikum ging begeistert mit. Dabei hat das Stück durchaus seine Tücken: Man merkt ihm an, dass es vom Filmdrehbuch adaptiert ist. Die einzelnen Szenen sind sehr kurz, was schwierig für Spielfluss und Bühnenbild ist, die Hauptrollen wären älter angelegt.
Eine tiefschürfende Aussage wäre bei den gegebenen Konstellationen schon möglich, bietet die Vorlage aber nicht wirklich – die dramatischen Wendungen der Geschichte wirken eher konstruiert, künstlich und unreif. Egal, die Mitspieler glänzten, das Publikum hatte einen unterhaltsamen Abend und die Lachmuskeln wurden kräftig beansprucht.

Besetzung:
[ pdf-Datei, 207 kb]

Presse:
Penzberger Merkur [pdf-Datei, 430 kb]
Gelbes Blatt [pdf-Datei, 516 kb]

Bilder der Aufführung