2. Juli 2018

Amateurtheaterpreis Larifari 2017

Veranstalter: Verband Bayerischer Amateurtheater

Gastgeber: Die Oberlandler

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Seit 2012 verleiht der Verband Bayerischer Amateurtheater alle zwei Jahre den „Larifari“.
Für die 4. Verleihung im Jahr 2018 waren die Oberlandler die Gastgeber.
Die ausgezeichneten Inszenierungen stammten aus den Jahren 2016 und 2017. Es bewarben sich 94 Inszenierungen in fünf Kategorien um die Preise. Im Rahmenprogramm fanden für die Preisträger und alle anderen Verbandsmitglieder auch zwei Workshops statt.
Dies waren ein Pyrotechnik-Workshop, den unser Mitglied und geprüfter Feuerwerker Armin Heurich in unregelmäßigen Abständen für den VBAT veranstaltet, und ein Workshop zur Aufführungsanalyse mit dem Theaterpädagogen Markus Bassenhorst.

Ein Fest des Theaters war es und ein beeindruckendes Beispiel, welch reife Leistungen Laientheater in Bayern auf die Bühne stellen.
Eigentlich schade, dass in der Stadthalle außer Preisträgern, Gastgebern und Verbandsmenschen kaum mehr jemand Platz fand, aber auch großartig, dass solche Inszenierungen wenigstens die Gelegenheit bekommen über den Tellerrand des eigenen Heimatortes hinaus wahrgenommen zu werden.

Nach der Begrüßung durch Verbandspräsident Horst Rankl stellte der stellvertretende Bürgermeister von Penzberg, Dr. Johannes Bauer den Anwesenden kurz Penzberg und die denkmalgeschützte Stadthalle vor. Der Sparkassendirektor Thomas Orbig würdigte dann die Bedeutung des Spiels – sei es für Geld oder ohne. Die Sparkassen-Gewinnsparlotterie unterstützt den Theaterpreis ganz wesentlich durch die Spende der Preisgelder.
Es folgten Grußworte von Herrn Michael Asam, Stellvertretender Bezirkspräsident und Frau Maria Els, Regierungspräsidentin von Oberbayern.

Nachfolgend wurden die Preisträger geehrt und spielten je einen zehnminütigen Teil ihrer Siegerinszenierung.
Die Kostproben waren ebenso beeindruckend wie vielfältig.

In der Kategorie Kinder- und Jugendtheater gewann das Theater am Stadtwald Dachau mit seiner Inszenierung „Anne“, eine szenische, mehrperspektivische Aufarbeitung des Lebens der Anne Frank und ihrer Familie in ihrem Versteck vor dem Nazi-Terror.

In der Kategorie Schauspiel gewann das LSK Theater Mainburg mit dem dramatischen Volksstück „Der Weibsteufel“. Das Dreipersonenstück aus dem Jahr 1914 thematisiert eindringlich und bedrückend einen Schmuggler, der seine Frau zu instrumentalisieren versucht, indem sie einem Grenzer schöne Augen machen soll. Die Frau verliebt sich. Am Ende ist einer tot, ein Zweiter im Gefängnis und die Frau erbt den Hof. – Ist sie nun Täterin oder Opfer?

In der Kategorie Boulevardtheater gewann „s’Bredl“ aus München mit dem Lebensbild der 50er Jahre „Wob-baba-luba“. Der Zuschauer geht mit einer „Jugendblasn“ durch die Wirrungen der Nachkriegszeit in München und erlebt dabei den damaligen Zeitgeist lebendig und witzig.

In der Kategorie Figurentheater gewann das Marionettentheater „Kleines Spiel München“ mit dem Stück „Zusammenstoß“, eine oft als „unspielbares Stück“ bezeichnete „groteske, dadaistische Opereske“, die in der vielschichtigen Marionettenfassung zwar schwer verstehbar bleibt, aber äußerst interessant wirkt. Dabei geht es um ein Weltuntergangsszenario, das am Ende doch nicht stattfindet.

In der Kategorie Mundarttheater gewann das Neuburger Volkstheater mit dem „Brandner Kasper“. Dabei ist das Stück über Leben und Tod des Brandner, den Betrug am „Boandlkramer“ und seine Folgen ja hinlänglich bekannt. Der Bühne gelingt eine ganz eigenständige und überzeugende Interpretation.

Als zweite Preise in den jeweiligen Kategorien wurden ausgezeichnt: das Stadltheater Bruckmühl-Heufeld, das Theater unterm Kirchturm Rosenheim, der Holperdinger Tv Beratzhausen, die Laienspielgruppe Langenbach und das Figurentheater Kunterbunt Postbauer-Heng.

Durch den Abend führte Walter Sirch, das Theater- und Trachtler-Original aus dem Lechgau. Die musikalische Umrahmung kam von den jungen Bläsern der „4-See-Musi“.

Am Ende waren sich alle einig, einen großen Abend miterlebt zu haben, auch wenn Planung und Durchführung den Oberlandlern Nerven kostete, hauptsächlich weil die Penzberger Stadthalle zur Zeit ohne Wirt ist. (gp)

Presse:
Gelbes Blatt [pdf-Datei: 211 kb]
Online-Magazin idowa zum Preisträger Mainburg
Online-Ausgabe Donaukurier zum Preisträger Neuburg
Online-Ausgabe OVB zum 2. Preisträger Bruckmühl
Homepage des „Kleinen Spiels
Homepage des Bayerischen Amateurtheaterverbandes

Bilder der Veranstaltung