28. September 2019

Herr der Diebe

nach Cornelia Funke

Regie: Dani Allnoch, Michi Brem, Julia Mach

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Zu ihrem 15. Jubiläum wagte sich das Lampenfieber-Team ein zweites Mal an Cornelia Funke. „Herr der Diebe“ ist eine sehr vielschichtige Erzählung, die etwas von Krimi hat. Sie ist aber auch eine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen und sie stellt die Frage nach unseren Träumen und was es heißt erwachsen oder Kind zu sein.

So vielschichtig sind auch die Charaktere. Da ist  Scipio, der „Herr der Diebe“, der – nach Anerkennung suchend – seine Eltern bestielt, um selbst vor seiner Kindergang als der große Macher dazustehen, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich erwachsen zu sein. Die Geschwister Prosper und Bo, die ausreißen, um den geldgierigen Pflegeeltern zu entkommen. Die Detektivin, die sich auf die Seite der Kinder stellt, die sie zurückbringen soll. Der Hehler Barbarossa, der für seinen eigenen Vorteil alles macht und Conte, der an einen verlorenen Teil des Zauberkarussells kommen will, um damit vom Erwachsenen zum Kind zu werden.

Das Ganze spielt in Venedig, um seinen morbiden, geheimnisvollen Charme mit einzusaugen, und um die venezianischen Masken und heruntergekommenen Hinterhöfe als Versteck nutzen zu können.

Das Stück verlangt durch seine Vielschichtigkeit allen Beteiligten Einiges ab: Den Schauspielern durch die Diversität der Rollen, Bühnenbauern und –malern durch die vielen Schauplätze (tolles Bühnenbild!), dem Autor, der die vielen Aspekte des Buches in der begrenzten Anzahl der Szenen nur anreißen kann und deshalb schließlich auch dem Publikum, das zwischen den Szenen vieles selbst weiterdenken muss.

Am Ende hatten es aber alle mit Bravour gemeistert. Auch das Publikum, sonst wäre das Stück nicht acht Mal ausverkauft gewesen.
Wieder mal ein großer Dank an die Regie und ein dickes Lob für die Schauspieler, die mit großer Spielfreude und beachtlichem Niveau agierten.

Besetzung:
[ pdf-Datei, 253 kb]

Presse:
Penzberger Merkur [pdf-Datei, 488 kb]
Gelbes Blatt [pdf-Datei, 261 kb]

Bilder der Aufführung